, Helmer Anne

Besuch der Freiburger MdB Chantal Kopf in der WOGE

Am 05. Mai war Bundestagsabgeordnete Chantal Kopf von Bündnis 90/Die Grünen zu Besuch in der Wohngruppe der WOGE. Eingeladen hatte Sie WOGE e.V. vor dem Hintergrund der aktuell für ambulant betreute Wohngruppen existenzgefährdenden Situation durch die bereits 2021 verabschiedete und die aktuell geplante Pflegereform.

Nach einem kurzen Rundgang durch die Wohngruppe fand ein Gespräch von Frau Kopf mit Vertreter*innen aus dem Kreis der Angehörigen, des Pflegedienstes und des Vereins WOGE statt. In einem Impuls machte Anne Helmer vom Vorstand WOGE e.V. deutlich, wie sich ambulant betreute WGs in Deutschland entwickelt haben, welche Besonderheiten diese Wohnform hat und welche Gefahr von der bereits 2021 verabschiedeten Pflegereform und der aktuell im Gesetzgebungsverfahren befindlichen neue Reform PUEG für ambulant betreute Wohngruppen (WGs) ausgeht. Die Problematik besteht in einer längst überfälligen Entlastung von Bewohner*innen stationärer Pflegeeinrichtungen, was deren finanzielle Eigenbeteiligung angeht. Beide Reformen schaffen eine große finanzielle Entlastung von Heimbewohnern, die sich nach der Wohndauer staffelt. Doch, obwohl ambulant betreute WGs die gleiche Zielgruppe, nämlich Menschen mit einem Pflegebedarf ansprechen, und ebenso eine Rund-um-die-Uhr Betreuung und ein Wohnen bis zum Lebensende anbieten, gibt es diese Entlastung für Bewohner*innen von WGs nicht. Das bedeutet vor allem bei längerer Wohndauer einen Preisunterschied von 800 bis weit über 1000 Euro monatlich zwischen Pflegeheimen und ambulant betreuten WGs. Da dies zwangsläufig zur Insolvenz von WGs führen wird, gibt es jetzt im ganzen Land viele Aktivitäten, um auf diese Ungleichbehandlung und das daraus resultierende Problem aufmerksam zu machen. Hier ist schnelles politisches Handeln notwendig, sonst werden WGs schließen müssen!

Frau Kopf war sehr positiv beeindruckt von der WOGE-Wohngruppe und dem Engagement von Angehörigen und Verein, die sich in Geteilter Verantwortung mit den Mitarbeiter*innen des Pflegedienstes um die Begleitung und Pflege der 10 Bewohner*innen kümmern. So aufgestellte WGs sind Pioniere einer dringend benötigten neuen Kultur der Pflege und Sorge. In „Geteilter Verantwortung“ geführte WGs sind vor allem vor dem Hintergrund steigender Zahlen von Pflegebedürftigen, der Überlastung von pflegenden Angehörigen und des gravierenden Fachkräftemangels eine gesellschaftlich absolut wichtige Wohnform für pflegebedürftige Menschen.

So möchte sich Frau Kopf in ihrer Fraktion dafür einsetzen, dass die Forderungen nach einer Gleichbehandlung von Pflegeheimbewohnern und Bewohnern ambulant betreuter WGs im Gesetzgebungsverfahren zur aktuellen Pflegereform, dem PUEG, eingebracht wird. Darüber hinaus möchte sie sich als Mitglied des Petitionsausschusses dafür stark machen, dass die Petition „Zukunft der Pflegewohngemeinschaften sichern – Benachteiligung ihrer Bewohner*innen stoppen!“  freigegeben wird. Die Petition wurde von Clemens Wochner-Luikh, dem Vorsitzenden der Landesarbeitsgemeinschaft ambulant betreute Wohngemeinschaften in Baden-Württemberg e.V. an den Deutschen Bundestag gerichtet.

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Impuls Besuch von MdB Chantal Kopf_WOGE-Wohngruppe